Aufwärts

Gerade habe ich "Der Sinn des Lebens" von Alfred Adler gelesen, ein Buch das 1933 veröffentlicht wurde, also eines seiner letzten Bücher. Ganz ehrlich, manchmal haben sich mir bei der Lektüre die Haare gesträubt, zum Beispiel warum Homosexualität eine sexuelle Pervation sein soll. Es ist schon ziemlich interessant, wie sehr sich innerbalb von 80 Jahren unsere Einstellungen verändert haben. Aber einer seiner Gedanken ist bei mir hängen geblieben, nämlich dass unsere Seele uns immer vorwärts treibt, bis zur Perfektion hin. Oder, um es mit Hilfe eines Buches Erich Fromms auszudrücken, bis hin zum Grenzpunkt: "Ihr werdet sein wie Gott".

Es gibt nur ein kleines Problem auf dem Weg dahin. Es gibt in uns zwei Stimmen, die der Grösse und die des Grössenwahns.  Wir wollen der Beste sein, was auch immer das für uns bedeutet: bei der Partnerwahl, beim Sex, im Beruf, im Privatleben, beim Hobby, etc. Wie oft wir von dem Leistungsdruck in die Irre geführt werden; mir ist der Irrsinn klar geworden als mir persönlich aufgefallen ist, dass ich an der geistlichen Entwicklung anderer wenig Interesse hatte, was ich wirklich wollte war ein bekannter Schriftsteller zu werden. Aber wenn man das erst einmal verstanden hat, dann ist der Spuk vorüber, das heisst, bis sich das Ego wieder ein neues grössenwahnsinniges Ziel gesetzt hat.

Das gute ist, wir können kaum einen Fehler machen in unserer Reise aufwärts, das heisst, solange wir ehrlich mit uns sind und alles in uns hinterfragen können. Unsere Mitmenschen werden uns schon auf unseren Grössenwahn aufmarksam machen. Fehler können immer korrigiert werden, dazu ist das Leben nun einmal da. Aufwärts mein Freund und meine Freundin, bin unser Lebensziel endlich erreicht ist.